DOMINIK WÖLFLE

DOMINIK WÖLFLE

Traditionelle Chinesische Medizin

Bereits als Kind wurde ich von den traditionellen Kampfkünsten magisch angezogen. Nachdem ich, vermutlich im Alter von 7 Jahren, einen Film über
traditionelle asiatische Kampfkünste gesehen hatte, war für mich klar: das ist mein Weg.

Ich wurde schon damals nicht von den Kämpfen oder der Ausübung von Gewalt angezogen. Vielmehr wollte ich immer einen dieser faszinierenden Meister finden, von dem ich die Geheimnisse lernen konnte, die in vielen traditionellen Kampfkünsten zu einer faszinierenden Friedfertigkeit und Gewaltlosigkeit führen, die oberflächlich auf den ersten Blick gar nicht zur Ausübung einer Kampfkunst passen.

Ich begann also bereits im Grundschulalter meinen Weg durch verschiedenste Kampfsportarten und Kampfkünste – immer auf der Suche nach einem geeigneten Lehrer.

Im Alter von ca. 7 Jahren fing alles mit Judo an. Danach schaute ich mir über die Jugendzeit verschiedenste Kampfkünste wie Karate, Ninjutsu, Muay Thai und einige weitere an, die ich allerdings jeweils nur für wenige Wochen ausübte. Besonders erwähnenswert sind nur zwei Kampfkünste, die ich längere Zeit und intensiv praktizierte: die koreanische Kampfkunst Hap-Ki-Do und die chinesische Kampfkunst Wing Chun.

Mit dem Wing Chun kam ich erstmals auch mit dem Konzept der „Stärke in der Sanftheit“, der „Fühlenden Hände“ und der daoistischen Philosophie in Berührung.

Mit Anfang zwanzig traf ich dann erstmals auf das Taijiquan. Es sollten allerdings noch einige Jahre vergehen bis ich meinen Lehrer, Meister Jiang Xuelin, treffen sollte.

Als ich im Januar 2007 im Alter von 26 Jahren erstmals seinen Unterricht besuchte, wusste ich unmittelbar, dass meine Suche zu Ende war. Auch wenn ich damals die Tiefe dieser Kunst noch nicht annähernd begreifen konnte, war mir doch bewusst, dass mir das Schicksal eine einmalige Chance gab.

Ich begann daher täglich mehrere Stunden und zu jeder Gelegenheit zu üben – morgens gleich nach dem Aufstehen, abends vor dem Schlafengehen, tagsüber an den verrücktesten Orten. Zu dieser Zeit studierte ich Architektur in Karlsruhe und suchte mir sogar in den Bahnhöfen Ecken, in denen ich zwischendurch üben konnte. Die Übung wurde von einem Wunschtraum zu einem Lebensprinzip.

Nachdem ich so einige Jahre verbrachte, wurde ich dahingehend belohnt, dass mich Meister Jiang nach dem Tod seines Meisters, Großmeister Prof. Li Zhi Nan, nun selbst als Meisterschüler aufnahm.

Mit den Jahren lernte ich Taijiquan, verschiedenste Qi Gong Übungsmethoden, Meditation/Innere Übungen und vieles mehr, wobei letztlich all
diese Techniken zusammengehören und eine Kunst bilden.
Nachdem wiederum einige Jahre intensiver Übung vergangen waren und nachdem mir mein Meister bereits erste Anwendungen von Tuina (Akupressur Techniken usw.) gezeigt hatte, sagte er eines Tages zu mir: „Wenn du ein wirklicher Meister werden willst, musst Du Dich auch mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) beschäftigen.“

Dies öffnete eine neue Tür in meinem Leben und ich begann auch diesen Teil der traditionellen chinesischen Kultur immer weiter zu vertiefen.

Nach der Ausbildung zum Heilpraktiker durfte ich die TCM bei Dr. Gerd Wiesemann studieren, der an der Zhejiang Chinese Medical School von Prof. Wu Boping gelehrt wurde. Prof Wu Boping wiederum war Schüler des berühmten Qin Bo Wei.

Ich erlernte über mehrere Jahre die traditionellen Diagnosemethoden (insbes. Zungen- und Pulsdiagnostik) sowie Akupunktur und die Chinesische
Heilkräuterkunde. Außerdem vertiefte ich meine bereits erworbenen Kenntnisse in Tuina.

Der Anfang meines Weges bei meinem geschätzten Meister, Jiang Xuelin, liegt nun bereits 17 Jahre zurück. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen und die Früchte der vielen Mühen zeigen sich deutlich.

Für die inneren Kampfkünste und auch die Traditionelle Chinesische Medizin gilt, wie bei allem im Leben: Je mehr man bereit ist zu investieren, desto mehr bekommt man auch zurück.

So kann ich heute mit 43 Jahren bereits auf einen faszinierenden Weg zurückschauen. Mein Körper ist gesünder und stärker als er es mit 25 Jahren war, mein Geist ist ruhig geworden, alle Ängste und Sorgen sind verschwunden.

Ich freue mich, immer weiterzulernen, das Gelernte an meine Schüler weiterzugeben und mit dem erworbenen Wissen meinen Patienten helfen zu
können.

Weinheim, den 24.01.2024
Dominik Wölfle

Traditionelle chinesische Medizin